LOL: Laut Gelacht Bonus Geschichte

Wir empfehlen, mit der Lektüre dieser gelöschten Szene zu warten, bis du das Buch durchgelesen hast. So kannst du die Figuren und die Dynamik besser verstehen.

Gelöschte Szene aus „LOL: Laut gelacht“ von Lucy Lennox und Molly Maddox

Scotty

Gelöschte Szenen für die Leser, die sie lieben

Nachdem ich meiner Mom geholfen hatte, ein paar exotische Badezusätze in einem Wäscheschrank im Flur aufzuspüren, dachte ich mir, dass ich mir zumindest eine halbe Stunde lang keine Sorgen machen müsste, dass sie wieder ihre Nase irgendwo ungefragt hineinsteckt und dadurch dann auch Polly entdecken würde.

Ich stieg gerade die breite Treppe im vorderen Bereich des Hauses hinunter, als ich das Klopfen an der Haustür hörte.

Diana kam gleichzeitig aus der Richtung des Wohnzimmers, ihren Kindle, in dem sie gerade noch gelesen hatte, in der Hand. Sonya trottet ihr hinterher und bat um ein Glas Wasser.

„Ich gehe schon“, rief sie mir zu. Aber als sie einem maskierten Mann die Tür öffnete, flog ich regelrecht die restlichen Stufen der Treppe hinunter und knallte ihm schnell die Tür vor der Nase zu. „Scheiße“, quietschte sie. „Wer war denn das?“

„Ich weiß es nicht. Hol Roman. Ich rufe inzwischen die Polizei.“

Diana schob Sonya in Richtung Küche und Arbeitszimmer, während ich mein Handy herauszog und mit zitternden Fingern den Notruf wählte.

Nachdem ich der Disponentin erklärt hatte, dass hier gerade ein Mann mit einer schwarzen Skimaske zu unserem Haus gekommen war, fragte sie mich, ob er bei uns eingebrochen sei.

„Nein.“

„Hat er Sie in irgendeiner Weise bedroht?“

„Nein.“

Es folgte eine Pause.

„Ist er in der Lage, in ihr Haus hineinzugelangen?“

„Das denke ich nicht. Ich habe die Tür abgeschlossen.“

Es entstand eine weitere Pause.

„Was genau ist Ihr Notfall?“

„Da steht ein Mann mit einer Skimaske auf unserer Veranda!“, rief ich.

„Mr. Pinker, wir befinden uns hier in Vermont im Winter. Es ist Skisaison und außerdem haben wir eine Schneesturmwarnung erhalten. Viele, sehr viele Männer tragen heute Skimasken. Sind Sie sicher, dass es sich um eine Bedrohung handelt?“

Roman kam aus der Richtung, in die Diana verschwunden war, um die Ecke geeilt.

„Oh, Gott sei Dank. Hier, sprich mit ihr“, stöhnte ich und reichte Roman mein Handy. Sicherlich würde er wissen, was hier zu tun ist.

„Wer ist das? Ich dachte, es sei jemand an der Tür“, fragte Roman und hielt mein Handy wie einen fremden Gegenstand vor sich.

„Ja, auf unserer Veranda steht ein maskierter Mann. Aber die Dame vom Notruf meint, es sei vielleicht nur ein Typ, dem kalt ist.“

Roman blinzelte mich irritiert an und schaute aus dem Fenster. „Wie ist heute überhaupt jemand hierhergekommen … verdammt.“

„Was?“

„Das ist ein Fotograf. Moment … ist das da ein Schneemobil? Was soll bloß der ganze Scheiß?“

„Sir?“ Wir hörten beide die ferne Stimme der Telefonistin von der Notrufzentrale.

„Tut mir leid“, erklärte Roman, trat zurück und hielt das Handy jetzt an sein Ohr. „Ich glaube, das ist nur ein Fotograf von der Boulevardpresse. Ist es vielleicht möglich, jemanden hierherzuschicken, der ihn vom Grundstück entfernt? Er begeht hier gerade Hausfriedensbruch.“

„Ich werde ihm einfach sagen, dass er verschwinden soll“, schlug ich vor.

Roman sah mich an, als hätte ich gerade vorgeschlagen, einen Weißen Hai zu küssen. „Das wirst du nicht tun“, sagte er bestimmt.

Sein befehlender Tonfall weckte meinen Schwanz auf eine sehr angemessene Weise auf.

„Ja, Sir“, murmelte ich und griff nach unten, um mich wieder zu beruhigen. 

Oder um mich ein wenig selbst zu reiben.

Romans Augenbrauen zogen sich hoch. „Echt jetzt?“, fragte er. „Wirklich jetzt? Mitten in all dem hier?“

„Halt einfach deine Klappe.“

Es klopfte erneut an der Tür.

Lolo kam jetzt die Treppe herunter. Warum schwebte und tänzelte der Mann immer nur bei all seinen Bewegungen? Es war beinahe so, als ob er ein Leben auf unsichtbaren Rädern lebte. „Woher kommt dieses unaufhörliche Hämmern?“, fragte er in einem leicht irritierten Tonfall. 

Larry watschelte ihm wie ein Entenküken hinterher. „Ja, wir wollten gerade mit dem Hämmern loslegen, als wir das Hämmern von hier unten hörten. Haha.“

„Zu viel Information, Lawrence“, warnte Lolo.

Larry plusterte seine Brust auf und drängte sich an uns allen vorbei, um die Haustür selbst zu öffnen. Roman versteckte sich schnell hinter der offenen Tür, zog mich mit sich und ließ Lolo und Larry allein mit dem maskierten Eindringling.

„Was willst du hier?“, bellte Larry.

Wir sahen gebannt zu, wie Lolo elegant umLarrys gedrungenen Körper herumtanzte und schnell sein haariges Ohrläppchen in den Mund nahm.

Roman gab neben mir einen würgenden Laut von sich.

„Heilige Scheiße“, flüsterte ich. „Das ist es.“

„Das ist was?“, fragte Roman.

„Das hier ist Lolos großes Finale. Larrys offizielles Outing. Es ist wie ein Autounfall in Zeitlupe. Ich kann einfach nicht wegsehen.“

„Weißt du“, flüsterte Roman in mein Ohr, ich konnte das Grinsen in seiner Stimme förmlich hören, „wenn sie heiraten würden, dann wären  sie Lloydund Lawrence Lovegrove.“

Ich schnaubte, versuchte aber, nicht laut zu lachen. „Pst.“

Roman schlang seine Arme um mich und zog mich eng an seine Brust. „Du bist der lustigste Mensch, den ich je getroffen habe, LOL“, murmelte er in mein Ohr.